Bericht der Teilnehmer zum Fortbildungskurs für Blockflöte in Kloster Schöntal /Jagst, 3. Phase Februar 2014 unter Leitung von Ulrike Engelke



  

„Artikulation und Ornamentik im Französischen und Italienischen Stil- Erarbeitung von Werken aus Frühbarock und Barockzeit

 

 Hinter uns liegt eine sehr intensive Arbeitsphase mit viel neuen Erkenntnissen zur Blockflötensprache,  sowie über stilistischeund aufführunspraktische Besonderheiten der Barockzeit.

 

Der Schwerpunkt dieser Phase bestand in der französischen Verzierungslehre und der dazu gehörigen  Aufführungspraxis, sowie der Diminutionslehre im Frühbarock. Hierfür erarbeiteten wir Werke von Hotteterre, Dieupart sowie von Turini und Ortiz, Anhand der erlernten Diminutionsregeln, nachzulesen in „Musik und Sprache“ von Ulrike Engelke, hatten wir außerdem die Gelegenheit, das Diminuieren einmal selbst anhand zweier einfacher Melodien auszuprobieren.

Zusätzlich beschäftigt haben wir uns auch mit italienischen, sowie deutschen Komponisten der Barockzeit, indem wir in den Methodischen Sonaten von Telemann, Corelli und Barsanti den Schwerpunkt vor allem auf die Willkürlichen Veränderungen legten. Ein wesentlicher Punkt in dieser Phase war - wie auch schon in den letzten Phasen - die Interpunktion, die musikalische Sprache in der Musik der Barockzeit und die Frage. „Mit welchen musikalischen Mitteln (Artikulation) ein Musikstück sprechend und lebendig vorgetragen werden kann?“

Hier konnten wir ungemein viel von der Forschungsarbeit der Dozentin Ulrike Engelke profitieren. Sie hat sich jahrzehntelangen intensiv mit den historischen Lehrwerken und Quellen auseinandergesetzt und konnte dieses Wissen sehr fundiert an uns weitergeben. Ihre lebendigen musikalischen Ausführungen wurden jeweils unterlegt mit interessanten Quellenzitaten aus vielen wichtigen Traktaten der Barockzeit.

So machte sie uns auch aufmerksam, durch welche besonderen Merkmale sich die verschiedenen Stile voneinander unterscheiden und lehrte uns, sie historisch korrekt einzuordnen und in der Praxis umzusetzen.

Nach drei Tagen gemeinsamer Arbeit gingen wir Kursteilnehmer, die sich zusammensetzten aus professionell ausgebildete Musikerinnen und sehr guten Amateuren ,  mit einem guten Rüstzeug und auch einer  starken Motivation zum Weiterarbeiten nach Hause.

 

Die Arbeitsatmosphäre, die Unterkunft und auch das abendliche gemütliche Beisammensein im Klosterkeller rundeten das arbeitsreiche Wochenende zu einem gelungenen Kurs ab.

 

Schöntal, den 16. Februar 2014

 

Miriam Witt, Ruth Weis, Cordula Schertler, Michaela Barth, Monika Früchtl, Susanne Pförsich